DAVID’S SICHTBARKEIT
AnnSicht N°23 - Juni 2024
Wer kennt sie, diese große Steinkugel, die wir Tag für Tag vor uns her-rollen? Eine Kugel voller Termine, Einkaufslisten, Erledigungen und so viel mehr. Manchmal fühlt es sich wie ein schwerer Marmorblock an – und wir mitten darin. Macht die Umsetzung aller Vorhaben nicht gerade leichter und die Frage stellt sich: Mach ich das richtig, wie kann ich mich besser organisieren oder woran fehlt es, noch mehr unter einen Hut zu bringen, „perfekt“ zu sein?
Wie passend, als ich kürzlich von Michelangelo las. Er beschrieb die Entstehung seines Kunstwerkes David, der fünf Meter hohen und aus einem einzigen Marmorblock erschaffenen Skulptur folgendermaßen:
“DIE FIGUR WAR SCHON IM ROHEN STEIN DRIN. ICH MUSSTE NUR NOCH ALLES ÜBERFLÜSSIGE WEGSCHLAGEN.”
Ich kannte den Satz und doch war es dieses Mal ein echter AHA-Moment.
WIR SIND BEREITS VOLLKOMMEN, alles in uns ist für das angedachte und authentische Leben angelegt. Nur ist dieses Original überlagert von zahlreichen Schichten, die mich in der Passivität halten. Schichten wie Angst, Schuld, Scham, …. die Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen, haben sich im Laufe des Lebens um uns gelegt.
Nehmen wir diese Schichten noch wahr oder legen wir sie wie ein weiteres Mäntelchen ganz selbstverständlich um uns? „So bin ich eben“ höre ich, „das ist meine Art“ oder „habe ich von meiner Mutter/ meinem Vater geerbt“. Natürlich haben wir unaufgelöste Programme unserer Eltern bzw. weiterer Generationen übernommen und selbstverständlich hat jeder sein gutes Recht, unter diesen Schichten seine Lebenszeit zu verbringen.
Aber wann kommt „David“ ans Licht?
Wann bringst Du ihn in die Sichtbarkeit?
Und wer IST dieser David in mir?
Würde er dasselbe Leben führen wie ich? Oder klopft er schon seit langem von innen an den Marmorblock? Möchte das, was schon von Anbeginn in mir angelegt war & ist, nämlich mein Potential, ge- und erlebt werden? An dieser Stelle dürfen wir uns auch an unsere unausgesprochenen Wünsche erinnern: Ist es das Buch, was darauf wartet, von Dir geschrieben zu werden, ist es eine Reise zu den Polarlichtern, ist es möglicherweise ein neuer Beruf? Welche „Be-rufung“ ruft Dich?
ALL DIESE WÜNSCHE SIND IMPULSE DIESES ORIGINALS IN UNS, authentische Wünsche, die in die Materie gebracht werden möchten. Es erfordert wirklich Mut, diese zum Teil etwas anderen Ideen umzusetzen. Möglicherweise entspricht es nicht dem Bild, das Du bis dato von Dir gezeigt hast oder auch was andere von Dir wahrgenommen haben. Denn wir alle leben in einer Matrix, in die wir hineingeboren wurden, angefangen bei unserer Erziehung, dem Bildungssystem, dem Finanzsystem, dem Gesundheitssystem, … so vielen Systemen, die uns Schritt für Schritt von unserer Ursprünglichkeit und Authentizität weggetragen haben.
„YOLO“ sagte mir meine Tochter gestern, als ich abends zu einer Einladung gehen wollte und sie mich zu einer Handstand-Challenge aufforderte. OK, Schuhe aus, Beine hoch, und möglichst gewinnen!!! – You Only Live Once. Einfach machen! Ideen aufschreiben! Impulsen folgen und das Echte wieder lebendig werden lassen.
Aber zurück zu David. In seinem Fall gab es einen Michelangelo, der alles Überschüssige, allen Ballast abschlug, so dass das Wahre Selbst sichtbar wurde: echt & wahrhaftig, ehrlich & wunderschön. Das mag den ein oder anderen in Panik versetzen – aber warum eigentlich? Mir scheint es sehr viel mühsamer, all den Ballast tagtäglich mitzuschleppen, als sich ein (für alle) mal in seiner Wahrhaftigkeit zu zeigen. Wieviel weniger Missverständnisse gäbe es auf dieser Welt. Missverständnisse, die zu Konflikten führen, zu Streit und Trennungen, zu Kriegen, im Kleinen wie im Großen.
Sprengen wir diesen Marmorblock, auch ohne Michelangelo, und kommen in Bewegung. Allein sich dieses Marmorblocks bewusst zu werden, ihn wahrzunehmen, ohne zu bewerten, ist der erste Schritt.
BESINNEN WIR UNS WIEDER auf alte Ideen, vielleicht sogar Kindheitsträume, und verfolgen diese, statt einer Arbeit nachzugehen, bei der ich auf jedes Wochenende hinlebe.
TRAUEN WIR UNS WIEDER, unseren Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen, statt diese zu unterdrücken und in Depress-ionen (kleinste, aufgeladene Teilchen = Ionen, werden in Form von Gefühlen unterdrückt) zu fallen.
UMGEBEN WIR UNS WIEDER mit Menschen, die uns nähren, statt an uns zu zehren. Ein liebevolles, klares Nein zu einer Veranstaltung, zu der es mich ganz und gar nicht zieht, wäre ein Anfang.
ALL DIES SIND MÖGLICHE WEGE, in seine Authentizität zu finden, in seine Bestimmung: Die eigene wahrhaftige Stimme wiederfinden, so dass aller Ballast abfällt: Entweder weil er nicht mehr gehalten werden kann oder weil Menschen im Außen spüren, dass das bisherige Spiel vorbei ist.
Und wenn Dir jetzt jemand sagt „Träum‘ weiter“, dann falle nicht in den Marmorblock zurück, sondern halte den Fokus auf Deinem Potential, mögen noch so viele Schichten darüber liegen. „Es kann der größte Künstler nichts ersinnen, was unter seiner Fläche nicht der Marmor in sich enthielte, und nur die Hand, die ganz dem Geist gehorcht, erreicht das Bild im Steine“, so Michelangelo.
ICH BIN ZUTIEFST ÜBERZEUGT, dass wir in einer Zeit leben, die uns dazu einlädt, unseren authentischen Weg zu erkennen, für welche Aufgaben auch immer wir hierher gekommen sind.
Mit einem tiefen Atemzug & Herzensgrüßen wünsche ich Dir einen bewegten und lichtvollen Tag,
Deine Ann
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